Spurenklänge | Teil 3

Einige Wochen und Monate sind seit dem Erscheinen der Spurenklänge vergangen. Wir haben es tatsächlich geschafft diesen lange geplanten Podcast in eine 1. Staffel fließen zu lassen und hören hier nicht auf, denn eine 2. Staffel ist bereits in Arbeit.

Auch hier wieder ist der Augenblick gekommen innezuhalten, auf den 3. Teil der 1. Staffel zurückzublicken:

In Teil 3 der 1. Staffel lauschten wir der Musik Indiens aus einem Konzert in Tokio, dem Klang der Jahreszeiten, der Musik Koreas vom belebten Flughafen Incheon, dem Lärm der Menschen und Maschinen, der Kollaboration von Hamlet trifft Tango aus einer Aufführung in Yokohama, den sehr persönlichen Klängen eines Winters, der japanischen Koto Musik aus einem Konzert, und schließlich einige Songs der japanischen Band Goghst aus einem Konzert im Tokioter Stadtteil Shibuya.

Damit schließen wir die 1. Staffel der Spurenklänge ab.

Der Klang der Jahreszeiten 15

Jede Jahreszeit hat ihren ureigenen, besonderen Klang.

So wie wir in einer der letzten Episoden schon gehört haben, klingt die Natur auf einzigartige Weise, je nach aktueller Jahreszeit:

Die Vögel zwitschern munter im Frühling.

Im Sommer rauschen die Wälder in grüner Fülle.

Im Herbst raschelt das Laub.

Und der weiße Schnee knirscht im Winter.

Dazu ertönen Tierstimmen auf ihre eigene Art.

Welche Jahreszeit auch herrscht, auf Spaziergängen durch die Natur entfalten sich die tonalen Welten der Jahreszeiten, die stets zu einer Erkundung einladen. Man spürt die Jahreszeiten an ihrem Klang, neben vielen anderen Dingen natürlich, und das ist für uns hier in den Spurenklängen interessant.

Hören wir hinein in die Jahreszeiten.

Musik aus Korea 16

Die Musik Koreas spiegelt die oft leidvolle und schwere Geschichte des Landes wider. Expressiv, beinahe zerrissen die Instrumente, klagend die Stimmen des PANSORI Gesangs, rhythmisch die Instrumentierung - es sind Schattierungen der menschlichen und koreanischen Seele, die hier musikalisch zum Hören erscheinen.

Dabei ist die Musik auch klanglich gleichzeitig etwas unglaublich Besonderes und Einzigartiges, denn es gibt nichts Vergleichbares in der Welt und darum ist die Klangwelt Koreas etwas Außergewöhnliches.

Die traditionelle Musik in Korea basiert auf der Stimme. Im traditionellen koreanischen Gesang kann das Temperament und die Geschichte Koreas wiedererkannt werden. Es gibt zwei verschiedene Arten von traditioneller Musik: Jeongak und Minsogak.

  • Jeongak (정악, 正樂) – die Bedeutung ist „festgesetzte Zeit“, ist ein Sammelbegriff für die traditionelle Musik, die sich wiederum in mehrere Zweige untergliedert.
  • Minsogak (민속악, 民俗樂) ist Koreas Folkloremusik und ist voller Ausdruck und Emotionen. Diese Art von Musik hat eine Verbindung zum einfachen Volk. Im Gegensatz zu Jeongak wird die Musik im Minsogak schnell gespielt.

Wie im Jeongak ist auch im Minsogak Improvisation häufig. Zu den Musikstilen der Minsogak gehören u. a. Shinawi (시나위), eine Ensemble-Improvisation schamanistischer Herkunft, Sanjo, mehrsätzige, ursprünglich improvisierte, dann mündlich weitergegebene Stücke für ein Melodieinstrument und die Sanduhrtrommel Janggu und der lange epische Gesang Pansori, bei dem ein Sänger von einem Fasstrommelspieler begleitet wird.

Die Aufnahmen stammen diesmal vom belebten Incheon Flughafen in Südkorea und sind deswegen von der Geschäftigkeit der besuchenden Menschen begleitet. Die Musik bildet in der Unruhe menschlicher Rastlosigkeit einen Mittelpunkt der Tradition und Tiefe, fast spürt man ein Ankämpfen gegen die Gezeiten der Veränderung, die, wie überall auf der Welt, auch vor Korea keinen Halt macht und vielleicht gerade hier, wo doch die populäre Kunst des Landes weltweit so unglaublich beliebt. Neben den vielen Menschen, die sich der traditionellen Kunst auch heute noch widmen, steht auch die koreanische Regierung mit all ihrer Kraft hinter den Künstlern und Kunstwerken, die sie regelmäßig als nationales Erbe einstuft und mit Sicherheit kulturelle Programme wie das am Flughafen unterstützt und die natürlich zu begrüßen sind.

Dabei stehen die Stimmen und Klänge der wundervollen koreanischen Musik auch für sich allein, als eindrucksvolles Zeichen menschlich-musikalischer Virtuosität und Ausdruckskraft und hier besonders der einzigartigen Art Koreas die innere und äußere Welt in Musik umzuwandeln.

Trotz der Besonderheit und Kostbarkeit der traditionellen koreanischen Musik, ist sie in der Welt wohl eher unbekannt, da sie aufgrund ihrer Einzigartigkeit gewiss etwas zu speziell und womöglich für gereifte Liebhaber ist.

Seltsamer- und wunderbarerweise hat gerade die moderne Kultur, durch Filme und Serien, die traditionelle Seite des Landes weltweit wieder bekannter gemacht.

Und gerade deshalb, um die faszinierenden Klänge, einem weiteren Publikum vorzustellen, teilen auch wir ein Stück der Musik Koreas besonders gerne in den heutigen Spurenklängen.

Der Lärm der Menschen & Maschinen 17

Natürliche, menschliche und maschinelle Klänge in der Stille der Natur, einem Dorf und in der Stadt...

Wenn die Natur klingt, ist es, wie das Wort "Klang" dies ohne Zweifel auch impliziert, wohl, im Sinne schöner, wohlklingender Töne, Der Mensch ist ebenso, wenn er natürlich, kunstvoll bleibt und seine Mittel überhöht, seine Stimme oder seine Musik zielen auf einen Wohlklang ab und für die längste Zeit seiner Existenz hat die Musik des Menschen einen Klang, der auch in der Natur seinen Platz findet.

Wie sehr unterscheidet sich dagegen jedoch der Lärm der Menschen und Maschinen und im Gefolge dazu die Musik der Neuzeit, wobei dies natürlich bereits wertend klingt, obwohl das nicht notwendigerweise unser Anliegen ist. Es bleibt die Frage, ob sie jedoch tatsächlich auf den Wohlklang abzielen.

Die Menschen und vor allem Autoren und Künstler um die Zeit des 19. Jahrhunderts, die sich dem Naturalismus verschrieben hatten, einer Kunst- und Literarischen Gattung, die sich unmittelbar mit dem neuartigen Einbruch der Maschinen in unsere Welt beschäftigte, ja diese in Literatur und Bildern konfrontierte, empfanden diese oft als Ungetüme, ähnlich wie der Autor es in der surrealen Erzählung „Der Zug“ gestalte oder Gerhard Hauptmann in seinem „Bahnwärter Thiel“.

Dass Maschinen produzierte Töne wohlklingend sein können, beweist die elektronische Musik, einem Thema, dem wir uns auch in den Spurenklängen gewidmet haben und weiter widmen werden. Dennoch passt sie oft nicht in ein natürliches Ambiente.

Während man Klassik oder gewisse Musik, vor allem jene der menschlichen Stimme im Wald erklingen lassen kann, ohne dass diese die Natürlichkeit des Ortes stören, empfindet man moderne oder zeitgenössische Musik als unglaublich störend, ähnlich wie man es beim Lärm von Maschinen, in Form von Autos, Flugzeugen oder Industrielärm ebenfalls empfindet.

Die Stille des Waldes wird jäh durch Auto-, Flugzeug- oder anderen Formen des Lärms gestört.

Maschinelle Musik, obwohl auf Wohlklang ausgerichtet, ist ein Teil der von Menschen gemachten industriellen Welt & passt nicht in die Natur. Dies muss kein Kriterium für ihre Existenzberechtigung per se sein, ob sie in der Natur ihren Platz hat oder nicht.

Die Natur ist still, gibt jedem Klang ihren Raum, kann aber in ihrer zerstörerischen Form lärmend und beängstigend sein, wenn das Wasser über die Ufer tritt oder der Wind in seiner ungebändigten Stärke ganze Bäume abknickt. Lärm hat etwas Zerstörerisches und Beängstigendes, er reißt uns aus der Balance der Existenz und kann deshalb als unnatürlich bezeichnet werden.

Und dennoch ist er, als ein Teil unseres Lebens, ein Aspekt unserer alltäglichen Klangwelten.

Die menschliche Sehnsucht nach Wohlklang und Harmonie stammt tief aus der Natur, wo sie ebenfalls in vielerlei Form erscheint.

Als Kontrast und Erinnerung dazu geben wir heute dem Lärm der Menschen und Maschinen in unseren Spurenklängen einen Raum, unsere Sehnsucht nach der Schönheit der Natur und der Musik nährend.

Hamlet trifft auf Tango 18

Wie in vielen anderen Episoden bereits erwähnt ist die Gegend um Tokio - Yokohama vor allem auch eine Heimstatt für alle Arten von Kunst und Kultur. Die Vielfalt der Aufführungen, Konzerte, Ausstellungen und Events ist schier atemberaubend.

Die Menschen drängen mit ihrer jeweiligen Stimme des Ausdrucks ins Licht der Scheinwerfer, aus Liebe zur Musik, dem Schauspiel, der Kunst und Malerei.

Dabei sind sowohl die Kunstschaffenden selbst als auch das Publikum ein treuer Begleiter des Lebens hier in Japan.

Von Zeit zu Zeit hat man das Glück, dass gewisse Begegnungen wiederum zu neuen Begegnungen führen und diese zur Beteiligung an ebensolchen Kunstprojekten.

Eines dieser Projekte war „Hamlet trifft Tango“ vom SAYAKA MOTANI COLLECTIVE, einer kleinen Theatergruppe um Schöpferin Sayaka Motani und dem SEMPRE DUO & ENSEMBLE, die sich für die Tangomusik verantwortlich zeichneten.

Neben dem zuvor erschienenen Aufführung „Awater“ von Martinus Nijhoff, in das wir vielleicht an anderer Stelle hören werden, kam es auch zur Produktion von „Hamlet trifft Tango“, einer „Hamlet“ Neuinterpretation des Stückes von William Shakespeare, mit Tango Musik, in die wir heute ein wenig hinein hören möchten.

Unsere Beteiligung erfolgte im „Stummen Spiel (Dumb Show)“, jener im Stück vollzogenen Theateraufführung durch Hamlet, in der er dem Hofe einen Spiegel vorhält. Dies geschieht in einem Noh Tanz und Gesang, bildet also einen weiteren Kontrast und Neuinterpretation in der wunderbaren Aufführung.

Die vorliegende Musik stammt aus einer Probe in den Vorbereitungen zur Aufführung in einem Café in Tokio und dem renommierten Bank ART - Kunstzentrum in Yokohama, in denen das Motani Collective während den Vorbereitungen zu „Hamlet trifft Tango“ und dem Stück „Rubaiyat“ eine Künstler-Residenz innehatte.

Auch hier muss man sich das auf japanisch aufgeführte Stück „Hamlet“ von William Shakespeare nur vorstellen und dem warmen Klang des Tangos lauschen, dessen wundervolle Klänge wir gerne in den heutigen Spurenklängen teilen.

Eines Winters Klänge 19

Nachdem wir vor kurzem bereits etwas aus dem letzten Winter im Klang der Jahreszeiten gehört haben, möchten wir diesen durch die heutigen Klänge vertiefen.

Bei näherer Betrachtung können diese nämlich auch wie ein Tagebuch sein, ein Tagebuch der Klänge, in denen man die betreffende Zeit noch einmal klanglich erleben kann.

Die Klänge dieses Winters sind sehr persönlich…

Nach vielen Jahren und noch mehr Schicksalsschlägen im Leben, war der letzte Besuch in der Heimat ein kostbarer, in denen ich sowohl die geliebte Familie als auch die Landschaft wiedersehen und erleben konnte.

Man spürt in den Klängen die jeweiligen Empfindungen nicht immer und deshalb sollen diese in den Beschreibungen widerklingen:

Ein Besuch der Heimat beginnt stets mit einer Radfahrt durch den Wald, der diesmal karg, von Nässe und Frost berührt war. Dort gibt es eine kleine Brücke an denen stets Halt gemacht wird, um einen Augenblick innezuhalten und dem Klang des kleinen Baches zu lauschen, über den die Brücke führt. Weder spürt man beim Hören die klirrende Kälte des Wassers noch die kalte Luft, aber sie sind dennoch vorhanden und zeichnen das Wasser in der Winterzeit aus.

Die gemeinsame Zeit mit der Familie wird auch in Spaziergängen geteilt. Das Areal der Stadt ist groß, ob man nun durch den Wald oder entlang des Flusses Elbe über die Wiesen geht, in der Stille der Natur gibt es nur die sporadischen Gespräche miteinander.

Der Klang der nahegelegenen Glaubenskirche, deren wunderbare Glocken zum Gebet und zum Erwachen einladen, sind ein täglicher Begleiter in der Heimat. Auch daran hört man, dass sich der Ort gewandelt hat. Auch hier wird der tiefe Klang des Glaubens, der in Eintracht mit der Natur steht und selbst in ihr niemals störend sein kann, von des Menschen gemachten Lärms zu übertünchen versucht, durch den in unmittelbare Nähe befindenden Straßen- und Bahnlärm. Was niemals möglich ist, auch wenn er wie ein störendes Hintergrundrauschen der Zivilisation erscheint. Gerade deshalb sind die Klänge der Natur und des Glaubens so bedeutsam und wichtig, lassen sie uns doch erinnern und zur Ruhe kommen.

Der Jahreswechsel war ein wichtiger Aspekt meiner Reise in die Heimat, den ich, glaube, ich, seit vielen Jahren das erste Mal wieder erlebt habe. Während die Zeit in meiner Wahlheimat Japan eher still und besonnen begangen wird, wird das neue Jahr in Deutschland, wie fast überall in der westlichen Welt mit großem Lärm begrüßt, nach so langer Zeit eine willkommene Veränderung, um der Erinnerung an die alten Tage willen.

Wie so oft während meiner Zeit in der Heimat war der Garten der Familie auch in diesem Winter ein ständiger Begleiter, im steten Ringen zwischen menschlicher Hand und der Übermacht der Natur, die sich das angelegte Areal mit aller Macht zurückholen möchte, sei es durch den Wald und die Pflanzen, die Jahr für Jahr immer Näherrücken und alles durch ihr verschlingendes Grün einzunehmen suchen, oder ein (oder mehrere Biber), die sich am Ufer des kleinen Baches niedergelassen haben und dessen Wasserlauf durch ihre berühmten Staudämme verändern wollen. Weil das Wasser somit aber übertritt und das Ufer geflutet wird, muss man ein wenig Hand anlegen, dem Biber das tüchtige Handwerk zu legen. Diese Arbeit war eine tägliche Aufgabe, die schließlich alle Gartennachbarn vereinnahmte. Am Ende gelang es uns auch den Wasserlauf wieder halbwegs fließend und den Wasserstand in normaler Höhe zu sehen und das war sehr lohnend.

Trotz allem Abschiedsschmerz rückte der Zeitpunkt wieder aufzubrechen immer näher. Wie bezeichnend ist daher ein letzter Spaziergang durch den kalten Schnee und der Vogelgesang eines Schwarms über mir. Das Gefühl der Einsamkeit und des Verlassens noch intensivierend.

Der Schnee legt sich ton- und lautabdeckend über die Landschaft und verstärkt jeden umliegenden Klang, ob nun das Knirschen beim Laufen oder die Vogelstimmen in der Luft.

Die Klänge dieses Winters sind eine weitere Seite in den vielfältigen Erinnerungen an die Zeit in der Heimat, die gerne in den heutigen Spurenklängen geteilt wird.

Die japanische Koto 20

Klassische japanische Musik und Gesänge in einer mehrteiligen Reihe...

In unserer kleinen Reise durch die japanische Musik haben wir uns bisher vor allem mit Gesamtkunstwerken wie dem Noh Theater oder dem Kabuki, reduzierten Formen des Gesangs, wie in den buddhistischen Gebeten, dem höfischen Gagaku, sowie Straßenmusik mit Trommeln und Flöten beschäftigt.

Es ist nun an der Zeit unsere Ohren auf ein einzelnes Instrument der japanischen Musik zu legen, der Koto.

Von allen Musikinstrumenten und Stilrichtungen der klassischen japanischen Musik ist die Koto, ein langes Saiteninstrument, wohl das bekannteste, ihre Klangfarben erzählen ohne Umschweife von der Kultur Japans auf verschiedene Weise, in einem ewig anmutigen Gewand.

Die Koto (japanisch 箏 / 琴), seltener sō, sō-no-koto (箏) und jūsangen (十三弦), ist eine mit 13 Saiten bespannte Wölbbrettzither, die in der höfischen japanischen(?ref=radio.spurenkreis.net) Musik (Gagaku) gespielt wird. Die Form der Koto basiert auf der chinesischen guzheng.

Bis in die Heian-Zeit (794–1185) bezeichnete Koto unterschiedliche Saiteninstrumente. So stand kin-no-koto für die chinesische Zither guqin und biwa-no-goto für die Laute biwa, während Kudara-koto („aus Kudara stammende Koto“) ein anderer Name für die historische japanische Winkelharfe kugo war.

Die Koto wurde während der Nara-Zeit (710–793) als Instrument der Hofmusik (Gagaku) aus China nach Japan eingeführt. Eines der bekanntesten Stücke für Koto heißt Rokudan no Shirabe und wurde von Yatsuhashi Kengyō komponiert.

Es gibt zwei Hauptformen:

  • Als Begleitinstrument, die 13- und mehrsaitige So mit einer Länge von etwa 1,80 m bis 2 m.
  • Als Soloinstrument die aus China stammende, 1 m lange, siebensaitige Kin.

Wie bei der gesamten japanischen Musik kommt in der Koto Musik das "Ma", die Leere zum Einsatz und zusammen mit dieser Spielweise wird ein besonders natürlicher und organischer Klang erreicht, der von Stille und Meditation erzählt.

Die Koto Klänge haben etwas fließendes, Wasserartiges, ein Strom von Tonalität der typischen japanischen Musik.

Die drei kurzen Klangbeispiele, in denen zwei bis drei Koto zum Einsatz kommen, wurden bei einem Konzert aufgenommen.

Sie geben ein gutes, obgleich Bruchstückhaftes Hörerlebnis der japanischen Koto wieder, welches wir gerne in den Spurenklängen teilen.

Aus der japanischen Indie-Musikszene in einer Reihe 21

Die Band Goghst...

Nachdem wir kurz vielerlei klassische Aufführungen und Konzerte beleuchtet haben, ist nun die moderne Indie Musik-Szene an der Reihe und auch hier ist die Zahl der Konzerte so vielfältig, dass es ein unmögliches Unterfangen ist, alles vorzustellen.

Im Großraum Tokio-Yokohama kann man jeden Tag ein Konzert jeglicher Stilrichtung besuchen, ob Rock, Pop, Indie, Elektro, Akustik, leidenschaftlich spielen die Menschen hier auf, buhlen um das Publikum oder folgen einfach nur ihrer Leidenschaft, in oft großem Können.

Wie immer in den Spurenklängen bleibt es also sehr persönlich und wir richten unseren Fokus auf moderne Bands, auf Sänger und Sängerinnen, deren Musikstil eine Mischung aus analogen und elektronischen Klängen und Spielweisen darstellen.

Melodisch und sphärisch geht es bei der Band Goghst zu, welche die Reihe mit kleinen Konzertausschnitten eröffnet und eine eklektische Mischung aus Akustikgitarre, Synthesizern und Stimme spielen, in einem offenen und sehr weiten Klang voller Emotionen in den Texten und Stimmen. GOGHST wurde im Juli 2014 gegründet und ist eine zweiköpfige Folk Band ohne Schlagzeug, mit Yunosuke Ida (Gesang & Gitarre) und Yukari Oyanagi (Gesang & Synthesizer). Die vom RAKUGO beeinflussten Texte und die Harmonie der beiden Stimmen schaffen ein einzigartiges Klangbild.

Die Gruppe AHUM, eine Zweierkombo um die Vokalistin AKAIHIRUME ist sicher sehr fordernd, aber lohnend. Auch hier kommen vor allem die Stimme der Sängerin und die Synthesizer Klänge und Loops des 2. Bandmitglieds, der auch mal Bass und Gitarre mit in den Klangteppich spinnt, zum Tragen.

Von Tierstimmen, über Schreie, Wehklagen bis hin zu zarten, hohen und fast zerbrechlichen Tönen, AKAIHIRUME versteht es auf unglaubliche Weise ihrer Stimme die verschiedensten Töne zu entlocken, um ihrer Musik Leben einzuhauchen.

Eine Improvisation aus Cello, Klavier und Stimme beschließt unsere Reihe. Für den Zuhörer sicher keine leichte Kost, ist die Kollaboration zwischen einer Vokalistin und einem Cellisten doch ein sehr interessantes Hörexperiment und sei es nur drum die eigene Geduld zu prüfen.

Die Konzerte wurden alle in einer Konzerthalle in Shibuya aufgenommen, einem belebten jungen Stadtviertel, in Tokio, mit vielen kleinen wie großen Konzerthäusern. Wir führen die Reihe in der nächsten Staffel mit zwei der anderen Bands bzw. Musikern fort. Heute freuen wir uns die besondere Band Goghst, mit ihren eigenen Sounds in den Spurenklängen zu teilen.

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